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"Gott hat uns die Tiere anvertraut, nicht ausgeliefert"

Respektvoller Umgang mit Tieren

Respektvoller Umgang mit Tieren

Der Verein „Verantwortung Leben“ kämpft für einen Bewusstseinswandel

Ein Bauer aus der Rhön legt seine Katze an die Kette, bevor sie Junge wirft, damit er den unliebsamen Nachwuchs gleich entsorgen kann. Der nächste tauscht einen Wurf junger Katzen bei einem Versuchstierhändler gegen einen Besen ein. Silke Gramatzki-Wieczorek, die Frontfrau des neu ins Leben gerufenen Vereins „Verantwortung Leben“, konnte in beiden Fällen mit Hartnäckigkeit und durch Übernahme der Kosten den Katzenbesitzern letztendlich die Zustimmung zur Kastration der Tiere abringen.

 

15.02.2007 Fuldaer Zeitung - Online 15.02.2007

Der Verein „Verantwortung Leben“ kämpft für einen Bewusstseinswandel

Fuldaer Zeitung , Redakteurin Iris Hartl 

Ein Bauer aus der Rhön legt seine Katze an die Kette, bevor sie Junge wirft, damit er den unliebsamen Nachwuchs gleich entsorgen kann. Der nächste tauscht einen Wurf junger Katzen bei einem Versuchstierhändler gegen einen Besen ein. Silke Gramatzki-Wieczorek, die Frontfrau des neu ins Leben gerufenen Vereins „Verantwortung Leben“, konnte in beiden Fällen mit Hartnäckigkeit und durch Übernahme der Kosten den Katzenbesitzern letztendlich die Zustimmung zur Kastration der Tiere abringen. „Das ist schon viel wert“, freut sich die 41-Jährige über solch kleine Punktsiege im Kampf gegen unerwünschten Nachwuchs, der Hauptursache ist für das meiste Tierelend. Silke Gramatzki-Wieczorek hat während der letzten drei Jahre im Alleingang das Problem an den Wurzeln bekämpft, indem sie über 400 vorwiegend frei lebende Katzen kastrieren ließ sowie 349 Tiere aufgepäppelt und vermittelt hat. „Es war fast ein Vollzeit-Job. Ich konnte das einfach nicht mehr alleine stemmen“, begründet sie den Entschluss, gemeinsam mit ihrem Ehemann Joachim Wieczorek und ihrer Mitstreiterin Sonja Neidhardt als gleichberechtigte Vorsitzende den gemeinnützigen Verein „Verantwortung Leben“ zu gründen. Im Zeichen der Bremer Stadtmusikanten, dem Emblem des Vereins, nehmen sich die Mitglieder der Stellung des Tieres im Leben an. Sie wollen nicht nur aktiven Tierschutz leisten, sondern auch Menschen im Umgang mit der Schöpfung sensibilisieren. Unter dem Leitmotiv „Gott hat uns die Tiere anvertraut – nicht ausgeliefert!“ versucht der Verein Überzeugungsarbeit zu leisten. Gramatzki- Wieczorek weiß, dass es nichts bringt, Tiere lediglich aus schlechter Haltung zu befreien und auf Pflegestellen zu parken, bis sie vermittelt werden können. „Es funktioniert nur, wenn man Hand in Hand arbeitet“, sagt die Tierfreundin, die beruflich halbtags in der Arbeitsvermittlung tätig ist. Sie unterstellt den Tierhaltern nicht von vornherein Böswilligkeit, sondern weiss, dass oft Unwissenheit oder finanzielle Probleme Gründe für schlechte Behandlung von Tieren sind. Deshalb ist sie auch mittlerweile gern gesehen auf den Dörfern im Fuldaer Land und im Vogelsberg. „Sie helfen doch da, wo Katzen sind“, heißt es häufig. Doch „Verantwortung Leben“ fühlt sich immer dann zuständig, wenn es gilt, Leben zu retten und Leid zu mindern. Das Mitgefühl von Silke Gramatzki-Wieczorek gilt aber nicht nur der gequälten Kreatur, sondern auch den Menschen. Da sei Tierdiebstahl ein ganz großes Thema, berichtet die 41-Jährige von der Trauer der Tierbesitzer, die sogar so weit gehe, „dass ein Kind nichts mehr isst, weil seine Katze verschwunden ist“. Wer den Verein unterstützen möchte, kann dies durch eine steuerlich absetzbare Spende auf Kontonr. 371 95 02 bei der Raiffeisenbank Großenlüder (BLZ 530 620 35) Noch mehr freut sich „Verantwortung Leben“ jedoch über neue aktive Mitglieder. Interessenten erfahren mehr unter Telefon (0173) 6 54 32 10(0173) 6 54 32 10 oder im Internet.