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"Gott hat uns die Tiere anvertraut, nicht ausgeliefert"

Die Krankengeschichte von Mikesch / Erfahrungsaustausch gesucht

 

Eine Bitte ereilte uns von einem Mitglied, welches sich gerne mit Menschen austauschen würde, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Untenstehend finden Sie die Geschichte von Mikesch*, deren Ende noch offen ist. Gerne stellen wir den Kontakt her. Eine kurze Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! mit dem Betreff „Mikesch“ genügt.

 

Viele Grüße,

Verantwortung Leben e.V.

 

Die Krankengeschichte von Mikesch*

 

Eines Tages, es war Mitte Januar, kam mein Kater Mikesch* humpelnd von einem seiner Streifzüge nach Hause. Was mir vorher gar nicht so bekannt war, hatte ich schon einsehen müssen – Katzen kämpfen oft und immer wieder um ihr Revier. Also war er bei einer Rauferei verletzt worden.

Ich rief eine Tierheilpraktikerin an und sie kam schon einigen Stunden später vorbei. Und ich war natürlich dankbar für den Hausbesuch – so was ist ja eine Ausnahme, und mit einer Katze im Auto zum Tierarzt zu müssen ist einfach Stress für beide Seiten!

Sie meinte, eine Verstauchung des linken Schultergelenks wäre die Ursache. Sie gab ihm ein schmerzstillendes, entzündungshemmendes Medikament und zur Weiterbehandlung 2 Tabletten mit dem (wohl) gleichen Wirkstoff. Leider konnte oder wollte sie mir den Namen des Medikaments nicht nennen. Ich ließ es auf sich beruhen und dachte, Hauptsache es hilft.

2 Tage später war das ganze Beinchen angeschwollen! Nach meinem besorgten Anruf kam die Tierheilpraktikerin wieder und stellte diesmal eine akute (aber schon geschlossene) Bissverletzung am gleichen Bein fest. Dadurch wäre es im Bein zu einer eitrigen Entzündung gekommen. Eigentlich konnte ich mir nicht vorstellen, dass so was innerhalb von wenigen Stunden passieren kann. Aber sie betonte, die eine Verletzung hätte nichts mit der anderen zu tun. Es wäre einfach nur Pech, das jetzt - bei der neuen Verletzung das gleiche Beinchen erwischt worden wäre. Sie schien sehr sicher und kompetent. Sie spritzte ihm wieder ein Medikament, diesmal laut ihrer Aussage: ein antibiotische, entzündungshemmende und schmerzstillende Mischung.  Dann trug sie ihm außerdem auf sein ganzes Beinchen eine schwarze „Zugsalbe“ dick auf und umwickelte es mit endlosem Verbandsmaterial. Mit vereinten Kräften bis dahin gehalten, flüchtete Mikesch* unters Bett. Die Tierheilpraktikerin sagte, der Verband solle möglichst 3 Tage dranbleiben – dann müsse die Paste gründlich und zügig mit Rivanol-Waschungen wieder entfernt werden. Er solle die Paste möglichst nicht ablecken, weil dies nicht so gut wäre... Dann schrieb Sie mir noch ein homöopathisches Medikament gegen den eitrigen Prozess auf, das ich ihm mehrere Tage geben sollte.

Bereits in der folgenden Nacht jedoch riss sich Mikesch* den Verband ab und leckte – leider unbeobachtet – die Paste zu großen Teilen ab.

Ich rief am nächsten Morgen die Tierheilpraktikerin an und erzählte ihr, was passiert war. Sie sagte, das wäre nicht schlimm...und wenn von der Zugsalbe noch was dran ist, ist es gut, dann ist noch genug Wirkstoff vorhanden, das könne man so lassen.

Am nächsten Tag fing Mikesch* an, apathisch zu werden und nahm weder Nahrung noch Wasser zu sich. Wieder rief ich die Tierheilpraktikerin an. Sie sagte, ich solle Fieber messen. Die Temperatur war normal und sie meinte, ich solle mir keine Sorgen machen. Ich solle ihm mit einer Spritze etwas Wasser ins Mäulchen spritzen, ansonsten einfach abwarten.

Im Laufe des Tages wurde es immer schlimmer. Er lag nur noch reglos da und reagierte auch nicht, wenn man ihn ansprach oder berührte. Jetzt machte ich mir richtig Sorgen und ich rief die Tierheilpraktikerin wieder an und bat sie eindringlich zu kommen. Bald darauf war sie da, maß seine Temperatur und er hatte nach wie vor kein Fieber. Sie betastete das Beinchen und meinte, die Verstauchung sei verheilt. Es war auch im oberen Bereich deutlich abgeschwollen. Sie gab ihm erneut eine Spritze. Als ich nach dem Wirkstoff fragte, sprach sie nur wieder, diesmal schon etwas ungeduldig, von dieser antibiotischen, entzündungshemmenden und schmerzstillenden Mischung. Und beruhigte mich abschließend mit vielen Worten. Sie sagte. Sie wisse zwar auch nicht, warum er so apathisch sei, aber, solange die Schwellung nicht weiter nach oben wandern würde, bestünde nicht die Gefahr einer Blutvergiftung, da wäre wohl ein Eiterherd in der Nähe der Bissverletzung, aber der würde seinen Weg aus dem Körper schon finden...ich solle ihm das Beinchen massieren, dass würde ihm gut tun...

Mit homöopathischen Medikamenten, die ich im Hause habe, stellte sie eine Medikation für ihn zusammen und ging.

Kurze Zeit später erbrach Mikesch* eine schwarze, dickflüssige Masse, eindeutig die Zugsalbe. Es war erschreckend, wie viel von dem Zeug in seinem Magen gewesen ist. Ich war erleichtert, denn es ging ihm sichtlich besser. Ich sagte der Tierheilpraktikerin bescheid und sie bestätigte einfach meine Vermutung, dass es ihm wegen der Zugsalbe im Magen so schlecht gegangen sei. Und dann sagte sie noch - jetzt könne es nur noch aufwärts gehen.

Das war leider nicht so! Mikesch* wollte es nicht wirklich besser gehen. Er bewegte sich ja sowieso sehr wenig, und wenn, dann humpelte er auf 3 Beinchen. Die Tierheilpraktikerin kam noch einmal und stellte fest, dass es ihm den Umständen entsprechend gut gehe. Das Beinchen – zwischenzeitlich völlig kahl durch die Zugpaste – war abgeschwollen. Die Pfote war aber weiterhin richtig dick. Dazu sagte sie nur, der Eiter müsse eben seinen Weg aus dem Körper finden – das brauche Zeit! Ich solle mit ihm an der Leine rausgehen – dann würde er vielleicht seine Schonhaltung vergessen und wieder auftreten!

Nach ihrer Anweisung machten wir jeden Tag Waschungen, manchmal kam dabei Eiter aus der Wunde. Ich telefonierte mit ihr – sie sagte, es sei ok!

 

Dann – einige Tage später ging es Mikesch* plötzlich deutlich schlechter und ich entschied mich, mit ihm zum Tierarzt zu gehen. Dort stellte man eine schwere Blutvergiftung fest. Er hatte hohes Fieber. Ein Knochen der Pfote war durch den Eiter massiv angegriffen und am  Gelenkknochen, wo die Bissverletzung war, ist es zu einer Knochenentzündung gekommen. Noch immer ist nicht sicher, ob er sein Beinchen behalten wird!

 

 

 

* Name von der Redaktion geändert.